Georg Friedrich von Schönberg (247)

Georg Friedrich von Schönberg (247)
* 27.11.1586 † 23.10.1650

Berghauptmann

Inschrift

A

Alhier ruhet in Gott, der Wohl Edle Geſtrenge v(n)d vehſte / George Frieder[ic]h vo[n] [Schön]berg, uff Mit[telfr]ohna u(n)d Limbach, [Curf]l Durchl zu Sach: geweſener wohlbeſtalter / Bergkhauptmann, ſeines Alters / 64 Jahr. we(niger). 1 Mo(nat): v(n)d 4 tag, war in Curfl Durch Dienſtbeſtallu(n)g 32 Jahr, ſtarb ſe(e)l(ig): den 23 Oct: A(nn)o: 1650. dem G(ott). G(nade).

Allhier ruhet in Gott der wohledle gestrenge und feste George Friedrich von Schönberg auf Mittelfrohna und Limbach, Kurfürstlich-Durchlaucht zu Sachsen gewesener wohlbestallter Berghauptmann, seines Alters 64 Jahre weniger 1 Monat und 4 Tage. War in Kurfürstlich-Durchlauchter Dienstbestellung 32 Jahre, starn seelig den 23. Oktober anno 1650, dem Gott gnade.

B

Textvs / Sap: Cap: 5. v. 16. / Die Gerechten / werden ewiglich le=/ben, vnd der HERR / iſt Ihr Lohn, vnd der HÖCHSTE ſorget / für Sie.

(Leichen-)Text Buch der Weisheit Kapitel 5 Vers 6: Die Gerechten werden ewiglich leben und der Herr ist ihr Lohn, und der Höchste sorgt für sie.

Wappen

Vier Ahnenwappen zieren die Grabplatte:
oben Schönberg (Großmutter mütterlicher Seite) und Schönberg, (Großvater mütterlicher Seite),
unten Einsiedel (Großmutter väterlicher Seite) und Schönberg (Großvater väterlicher Seite).

Anmerkungen

Georg Friedrich von Schönberg (247) trug den Titel „Berghauptmann“. Den Titel „Oberberghauptmann“ trug als erster sein Sohn Caspar von Schönberg (305). Georg Friedrich von Schönberg war einer der Initiatoren der Nutzung des Kreuzganges als Familienbegräbnisstätten.

Georg Friedrich war ein Großneffe Wolf von Schönbergs (127) (b2702) . Ursprünglich wollte er in das Naumburger Domkapitel eintreten. Das Amt des Berghauptmannes wurde ihm zweimal angetragen, beim zweiten Mal sagte er zu und wurde 1618 in sein Amt eingeführt. Das nahm ihn so in Anspruch, dass er seinen Anteil am väterlichen Gut Mittelfrohna seinem Bruder verkaufte und in Freiberg den heutigen Schönbergschen Hof erwarb. Dieser liegt genau gegenüber von Annenkapelle und Kreuzgang. Das mag den Gedanken an eine Familienbegräbnisstätte darin befördert haben. Drei seiner Kinder und seine Ehefrau Margaretha geb. Polenz fanden vor ihm dort ihre letzte Ruhestätte (s. so01). Im Dreißigjährigen Krieg organisierte er an der Seite von Bürgermeister Jonas Schönlebe und Stadtkommandant Georg von Schweinitz die Verteidigung der Stadt so erfolgreich, das die Schweden unverrichteter Dinge abziehen mussten. Später wandte er sich mehrmals an Johann Georg I. wegen des kriegsbedingten katastrophalen Zustands des Freiberger Bergreviers und der sozialen Not der Bergleute. Nach dem Tod seiner Frau Margaretha heiratete er Barbara von Lindenau, die Witwe des am 5. März 1632 verstorbenen Haubold von Schönberg auf Börnichen, die ebenfalls vor ihm, 1639, starb. Das Gesicht des kanzeltragenden Bergmannes im Dom zeigt vermutlich Züge von Georg Friedrich von Schönberg.

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